Gedanken zur Adoption von Hundesenioren/innen

Ich liebe alte Hunde. Es ist sehr interessant einen Seniorenhund zu adoptieren. Beobachtet man genau, erfährt man mit der Zeit sehr viel über die Vergangenheit des Hundes, über die leider meist verstorbenen Besitzer und wie der Hund gelebt hat. Seniorenhunde erzählen es einem, wenn man zuhört, bzw. beobachtet.

Ich bereue es keine Sekunde, neulich einen fast 16 jährigen wunderbaren Dackel-Opi adoptiert zu haben. Wir haben und geniessen eine wunderschöne Zeit zusammen.

Leider höre ich oft: „Das ist ein alter Hund, den musst du bald wieder gehen lassen“.

„Ich würde das nicht ertragen“

Dazu ein paar Überlegungen

 1. Muss man das so sehen?

 

 2. Kann man einen „jungen“ oder einen Hund mittleren Alters, nicht auch  jederzeit, tagtäglich durch Unfall, Krankheit etc.verlieren?

 

 3. Wenn ich vor meinem alten Hund sterben würde, wäre ich nicht auch sehr beruhigt, wenn ich meinen Liebling in liebevollen Händen wüsste  und nicht in einem Tierheim hinter Gittern auf den Tod wartend? Weil Menschen es nicht ertragen können, den Hund eventuell schon bald zu verlieren?

 

 4. Es kommt nicht darauf an, wie lange die Zeit ist, die man lebt. Es kommt auf die Qualität der Zeit an, in der man lebt.  Nicht wahr? Das ist so für Menschen, sowie auch für Tiere.

 

 5. Finden Sie es nicht auch schlimm, wenn alte, wunderbare Hunde im Tierheim sterben müssen, nur weil Menschen denken, sie können es nicht ertragen, wenn ein solch, wunderbares, souveränes. lebenserfahrenes, liebenswertes Lebewesen

der biologischen Uhr entsprechen früher gehen könnte?

 

 6. Ist es nicht so im Leben, dass man niemals sagen kann, auch für unser eigenes Leben nicht, wann der letzte Tag kommt?

 

 7. Man muss einem Seniorenhund sehr gut im Auge behalten. Manche haben Demenz und leben zeitweise in ihrer eigenen Welt, manche hören und sehen nicht mehr gut, oder gar nicht mehr. Man muss sehr achtsam sein, auch bei alten Hunden, denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein alter Hund, der mit einem das ganze Leben verbracht hat, in einem eventuellen Schub von Demenz, Verwirrtheit, wegläuft und unauffindbar ist. Aber muss man nicht auch bei einem jungen Hund sehr achtsam sein und den Hund nicht aus den Augen verlieren?

 

 8. Manchmal sind alte Hunde nicht mehr so ganz stubenrein.

Gehört vermehrte Reinigung von Böden und Hundebetten, nicht einfach generell bei der Haltung von Hunden, egal ob jung oder alt einfach dazu?

 

 9.  Sie möchten gerne einen Hund haben, müssten ihn aber zur Arbeit mitnehmen. Ist es nicht besser, wenn ein älterer Hund, friedlich während Sie arbeiten in seinem Körbchen schläft,( alte Hunde brauchen bis zu 20 Stunden Schlaf pro Tag )

als einen jungen Hund, der körperlich und geistig beschäftigt sein möchte?

 

 10. Haben sie bereits bei einem Notar in einem Testament hinterlegt, wer im Fall Ihres Todes für Ihren Liebling sorgt? 

Wichtiger Tipp: Bestimmen Sie zusätzlich eine Person, die kontrolliert, dass ihr Wille bezüglich der Versorgung ihres Hundes gemäss ihrem Wunsch ausgeführt wird, sollten Sie früher gehen als Ihr Hund. Es kommt leider immer wieder vor, dass Hunde dann trotzdem im Tierheim enden. Dies können sie so verhindern.

Im Tierschutz und in den Tierheimen, befinden sich so viele ältere und alte Hunde, mit denen Sie eine wunderschöne, interessante, liebevolle Zeit verbringen könnten. Hunde  die es nicht verdient haben, hinter Gittern sterben zu müssen.

Dieser Gedanke und diese Einstellung: „Ich ertrage es nicht, wenn der Hund schon bald vielleicht stirbt“ kann nicht der richtige Gedanke und nicht die richtige Einstellung sein.

 

Gehen Sie ins Tierheim, fragen Sie beim Tierschutz nach einem alten oder älteren Hund, der sein Frauchen oder Herrchen verloren hat, oder einfach niemanden hat, der ihn liebt und ihm ein Zuhause schenkt.

 

Ältere und alte Hunde sind wirklich echte Juwelen, voller Lebenserfahrung und Weisheit.

 

 

 

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  • Superwichtig Topic

    Ich liebe diesen Artikel so sehr. Das sind sehr gute Fragen, die zum Nachdenken anregen.